Als ich das Klassenzimmer betrat hatte ich weder eine Vorstellung von noch eine Erwartung an das Modul Namens Bibliotheks- und Archivinformatik, das mich da erwartete.

Während ich also ahnungslos und dementsprechend erwartungslos im Klassenzimmer sass und zuhörte fühlte ich mich dann relativ schnell, rund drei Semester zurückgeworfen in das Modul Architektur von Informationssystemen. Halb dem Unterricht folgend schwelgte ich also in Erinnerungen an so einige Stunden, die ich damals damit verbracht hatte, mittels cd in Verzeichnissen auf Web- und Hostservern hinauf und hinunter zu irren in dem Versuch, eigene HTML-Seiten vom Host auf den Webserver zu verfrachten. Wie oft hatte ich den HTML-Fetzen im falschen Verzeichnis abgelegt und musste mittels mv in ein anderes Verzeichnis navigieren oder dann manchmal, sicherheitshalber, doch lieber gleich aus dem Verzeichnis löschen, rm, und einfach nochmals von Vorn beginnen. Aber dann irgendwann gewöhnte ich mich an die Bedienung dieses Terminals und ich raste durch die Register und Verzeichnisse hinauf und hinab, bis es sich anfühlte als hätte ich nie etwas anderes getan.

Nach diesem kurzen, etwas nostalgisch angehauchtem Erinnerungstrip bin ich wieder hier im Klassenzimmer und habe nun eine vage Vorstellung von dem was mich erwarten wird.

Nun noch etwas konkreter zu meinen beruflichen Erfahrungen, auf die ich vielleicht in diesem Kurs zurückgreifen kann: Meine Arbeitsalltage verbringe ich bei einem Energieversorger in der IT-Abteilung. Dort bin ich Verantwortlich für den Betrieb dreier Applikationen. Eine dieser Applikationen ist Qlik, eine Busniess Intelligence (BI) Applikation. Neben dem Sicherstellen des Betriebes schreibe ich hier auch die Scripts für die Datenanbindung, Datenaufbereitung, also das Zusammenführen von Tabellen und Berechnen von Kennzahlen. Zum Schluss präsentiere ich die Daten anhand von Tabellen und Grafiken auf dem Dashboard in Qlik. Bei den anderen beiden Applikationen handelt es sich um Confluence, eine Wiki-Software, und Jira, ein Projektmanagementtool, bei denen ich vor allem Konfigurationen vornehme und Schulungen in der Anwendung durchführe.

Bevor ich vor 1.5 Jahren in der Informatik meine Stelle antratt, arbeitete ich als kaufmännische Angestellte an verschiedenen Orten, grösstenteils im Kundendienst. Als ich also vor 1.5 Jahren die Chance bekam, als Quereinsteiger in der Informatik Fuss zu fassen, nahm ich diese dankbar an. Ohne Grundkenntnisse oder Vorerfahrungen musste ich mich die letzten 1.5 Jahren durch einige Herausforderungen kämpfen und konnte vieles über Software und deren Funktionsweise lernen. Spezifisch mit Bibliotheks- oder Archivinformatik habe ich keine Erfahrung, auch nicht als Anwenderin. Die Erfahrungen aus meiner beruflichen Tätigkeit sowie aus vorangegangenen Modulen wie ARIS (Architektur von Informationssystemen) oder WINF (Wirtschaftsinformatik) bilden meine Grundlage für dieses Modul.

Mit diesen Vorerfahrungen und Eindrücken starte ich jetzt in das Modul BAIN, obschon ich auf dem Weg von Verzeichnisnavigation im Terminal bis hin zu einem Bibliotheks- oder Archivsystem noch Berge vor mir sehe und momentan für mich auch noch vieles im Nebel liegt, bin ich zuversichtlich.